Sehenswertes: Stadt Langenzenn

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Evangelische Stadtkirche

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Spätestens ab dem 10. Jahrhundert stand schon eine Kirche als geistlicher Mittelpunkt der umliegenden Orte. 1268 wird Langenzenn als Dekanatssitz bezeugt. Mit dem Bau der heutigen Kirche wurde um 1280 begonnen. Ein Ablassbrief von 1279 bezeugt den Aufbau. Im Städtekrieg 1388 wurde Langenzenn und die damalige Marienkirche eingeäschert, übrig blieb von der Kirche nur eine verrußte Marienstatue. Diese war bis 1556 von da an Ziel zahlreicher Wallfahrten zur „Schwarzen Maria von Langenzenn“. 1533 wurde die Stadtkirche evangelische Trinitatiskirche.

Auszug aus der Chronik "Stadtkirche Langenzenn" von Pfarrer Winfried Winter

Liebe Besucher,
Kirchen üben eine seltsame und starke Anziehungskraft auf Menschen aus. Christen und Nichtchristen kommen in unsere Stadtkirche, betreten den Kirchenraum durch die Rosenkapelle und lassen sich dann von der Stille des Raumes, dem flutenden Licht und den reichen Kunstschätzen gefangen nehmen. Kirchen sind eben nicht nur gelungene Architektur oder museale Räume und sie sind nicht nur Fundstätten für Kunstliebhaber; sie sind viel mehr.

In unserer Trinitatiskirche versammelt sich die Christengemeinde seit Jahrhunderten. Lange Zeit hatten die Bürger unserer Stadt in ihrer Kirche ihren festen, gekauften Platz. Sie waren hier beheimatet. In den Jahrhunderten hat sich vieles geändert. Die gekauften Plätze gibt es nicht mehr. Die Empore wurde beseitigt, die Altäre wieder in die Kirche gestellt. Vieles hat sich geändert, aber immer noch versammeln sich in dieser Kirche Christen zum Lob Gottes, zum Heiligen Abendmahl, Kinder und Erwachsene werden hier getauft, Menschen treten vor den Altar, um ihre Ehe segnen zu lassen. Trauernde kommen zu Gott mit ihrem Schmerz. Diese lebendige Kirchengemeinde ist der größte Schatz unserer Kirche.

Wenn Sie sich auf den Rundgang durch die Kirche begeben, die Räume durchwandern, dann suchen Sie doch "Ihren Platz". man kann in dieser Kirche geborgen sein, sie ist nicht zu groß, man verliert sich in ihr nicht und sie beengt einen nicht. Nehmen Sie im Chorgestühl Platz oder unter dem Turm, im Mittelschiff oder in einer Kapelle. Die Kirche bietet Geborgenheit an.

Die Altäre stammen aus der Klosterzeit und deuten auf den Reichtum des Klosters hin. Sie sind geformtes, gefärbtes und selbstredendes Evangelium. Natürlich sind sie auch große Kunstwerke des späten Mittelalters. Es lohnt sich das Gespräch mit den Heiligen, den Aposteln, mit der Mutter Jesu oder den Engeln aufzunehmen, es könnte daraus ein Gespräch werden mit dem, der unser Gespräch immer sucht, Jesus von Nazareth.

Altar der Heiligen Sippe

Die Ostwand der Rosenkapelle schmückt der zwischen 1504 und 1508 entstandene Flügelaltar der Heiligen Sippe.

Er ist eine Stiftung des Propstes Friedrich Mell von langenzenn. Um Maria mit dem Kind und deren Mutter Anna gruppieren sich Joachim, Kleophas, Salomo und Joseph. Stilistische Ansätze innerhalb des Werkes deuten auf das Löffelholz-Epitaph im südlichen Seitenschiff der Nürnberger Lorenzkirche hin. Dieses Epitaph wurde 1504 vom Meister des Heilsbronner Hochaltars Hans Traut d.J. geschaffen. In den inneren Flügelseiten sind Johannes Ev. und Jakobus d. Ä. sowie Mariä Kleophae mit ihrem Gemahl und den Kinder Jakobus d.A., Joseph, Simon und Judas abgebildet. Die Tafelbilder zeigen bei geschlossenen Altar den Auferstandenen als Schmerzensmann und Maria. Auf der linken Tafel wird in knieender Stellung der Stifter Friedrich Mell gezeigt. Bei dem Künstler denkt man unwillkürlich an Hans von Kulmbach.

Apostelaltar (Rosenkapelle)

Der um 1900 zusammengestellte Apostelaltar an der Nordwand der Rosenkapelle geht auf eine Stiftung der Langenzenner Familie Protsorg zurück und dürfte in einer Nürnberger Werkstatt um 1490 gefertigt worden sein.

Im Mittelschrein flankieren Johannes der Täufer und der Heilige Nikolaus einen muskulös gebauten Schmerzensmann. Die Tafelbilder der Innenseiten stellen den Heiligen Andreas und Johannes Evangelist sowie Philippus und Jakobus d.J. das. Der Hintergrund ist mit Gold - als Symbol des Göttlichen - belegt und entspricht der Tafelmalerei von 1450. Die äußeren Flügelseiten sind jeweils in zwei Felder gegliedert: In der linken oberen Hälfte ist Johannes der Täufer, während die rechte eine Szene aus der Nikolauslegende abbildet.

Christophurusaltar

Der an der westlichen Stirnseite des südlichen Seitenschiffes aufgestellte, aus Einzelteilen des späten 15. Jahrhunderts bestehende und 1880 neu zusammengefügte Flügelaltar, würdigt den Heiligen Christophorus. Ihm zur Seite stehen der Heilige Nikolaus und die Heilige Ursula. Die Tafelbilder zeigen den Heiligen Sebastian, die Heilige Helena, die Heilige Katharina und die Heilige Barbara. Die feststehenden Flügel stellen die Heilige Christina und die Heilige Agnes dar.

Kirchenfenster

Die Glasgemälde im Chor sind gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. In ihren leuchtenden Farben zeigen sie Stationen aus dem Leben Christi.

Stiftungen:

  1. Fenster von der Gesamtfamilie Seckendorff
  2. Fenster von Kaiser Wilhelm I.
  3. Fenster von Schmiedemeisterfamilie Huber
  4. Fenster von Kaiser Wilhelm II.

Jungfrauenaltar (Sakristei)

Die Westwand der Sakristei ziert der Jungfrauenaltar. Der Flügelaltar mit reliefierten Schnitzfiguren wird um 1500 datiert und könnte aus der Werkstatt von Michael Wolgemut stammen.

Fünf Frauen sind abgebildet, in der Mitte die Heilige Helena, Mutter von Kaiser Konstantin, links von ihr die Heilige Margareta und rechts die Heilige Barbara. Die inneren Flügelseiten verweisen auf St. Apollonia und die Heilige Ottilie. Die äußeren Gemäldeseiten zeigen die Heilige Kunigunde und Maria Magdalena. Ihre jugendlichen porzellanhaften Gesichter sind leicht in Richtung der Heiligen Helena gedreht. In schwerplastischen Draperien sind die Gewandfalten modelliert, V-förmige und scharfgratige Konturen bildend.

Kreuzabnahmealtar (Taufkapelle)

In der südlichen Seitenkapelle des Chores, der Taufkapelle, befindet sich der sogenannte Kreuzabnahmealtar. Er geht auf eine Stiftung der Nürnberger Familie Blanck zurück und ist datiert von 1498.

Der hochrechteckige Mittelschrein über einer Sandsteinmensa zeigt als bewegte Szene die Kreuzabnahme Christi. Es ist der Moment, wo der Leichnam unseres Herrn vom Kreuz abgenommen wird. Maria Magdalena kniet mit gerungenen Händen, ihr Blick sucht inständig das Antlitz Christi. Zu Füßen des Jüngers Johannes sitzt bewegungslos Maria. Sie ist frontal zum Betrachter ausgerichtet. Auf den Innenseiten der Altarflügel ist links Ecce homo (Pilatus stellt den gegeiselten Jesus dem Volk vor) und rechts die Kreuztragung dargestellt. Die Außenseiten zeigen die Heilige Magdalena und die Heilige Helena. Es sind Gemälde des Nürnberger Malers Hans Traut. In der Predella finden wir die Grablegung und Beweinung Jesu. Links und rechts auf der Predella ist die Stifterfamilie abgebildet, ein Sohn als Chorherr.

Marienaltar

Der ebenfalls in der Taufkapelle aufbewahrte Marienaltar wird um 1900 aus mehreren Teilen neu zusammengefügt. Dementsprechend verweist es stilperiodisch auf verschiedene Bildwerke. Der älteste Teil dürfte die Predella um 1440/50 sein.

Die Innentüren zeigen einen Bischof und den Heiligen Florian, auf der Außenseite sind die vier Kirchenväter abgebildet. Die Flügelgemälde des Altares mit dem Heiligen Bartholomäus und einer Anna-Selbdritt-Darstellung, die Heilige Dorothea und Katharina sowie die Heilige Barbara und der Heilige Sebastian werden der Schule des Nürnberger Meisters des St. Wolfgangaltars in der Lorenzkirche um 1470/80 zugeschrieben. Das plastische Figurenprogramm dürfte um 1500 entstanden sein. Dargestellt ist Maria und das Kind. Zu ihren Seiten stehen der Heilige Georg und der Jünger Johannes mit dem Kelch.

Verkündigungsrelief des Veit Stoß

1513 schuf der bekannte Nürnberger Bildhauer Veit Stoß das Verkündigungsrelief für die Langenzenner Klosterkirche. Ursprünglich zierte es einen Langhauspfeiler, heute befindet es sich im ehemaligen Sakramentshaus der Kirche. Signiert ist das Werk mit dem Steinmetzzeichen von Veit Stoß. 

Die frontal zum Beschauer knieende Maria blättert gerade in einem Buch, als ein Engel in den Raum schwebt. Mit nach oben weisender Gebärde des Fingers, hinweisend auf die Taube (nicht mehr vorhanden), den Heiligen Geist, verkündigt er Maria, dass sie ein Kind empfangen wird. In der rechten unteren Bildhälfte kniet Margareta von Wildenfels, die in der Kirche begraben wurde und eine Hofdame der Markgräfin Barbara war. 

Ehem. Augustiner-Chorherrenstift

Es wurde 1409 von den Burggrafen von Nürnberg Johann III. und Friedrich VI. gestiftet, vermutlich aufgrund der Bedeutung als Wallfahrtsort (siehe Stadtkirche). Seine Zerstörung erfolgte im Jahre 1460 durch die Würzburger, Hussiten und Bayern. Der Wiederaufbau bis 1468 ist das Erscheinungsbild von heute. 1533 in der Reformationszeit wurde Langenzenn evangelisch und das Augustiner Chorherrenstift wurde aufgelöst. Der Kreuzgang des Klosters mit seinem Ringgewölbe ist bemerkenswert gut erhalten. Heute dienen die historischen Gemäuer als Kulisse für Konzerte und Theateraufführungen.

Annakapelle

An dieser Stelle im Klosterhof stand bis nach 1540 die Annakapelle. Noch zu evangelischen Zeiten, ab 1533, wurden hier vom letzten katholischen Propst Burger bis zu dessen Tod 1537 lateinische Gottesdienste abgehalten. Damit ist ein frühes Beispiel gelebter Ökumene in Langenzenn überliefert.

Auszug aus dem Heimatbuch von Langenzenn, Verfasser Dr. Michael Kroner

Das Kloster bildet nördlich der Kirche eine Dreiflügelanlage mit hohen Speicherdächern. Die Gebäude sind aus Sandsteinquadern errichtet, lediglich im Hof des Kreuzgangs bestehen die Obergeschosse aus verputztem Bruchsteinmauerwerk. An der Südwand des Westflügels befindet sich eine Engelskonsole mit der Jahreszahl 1467 auf einem Spruchband, während auf einer Gewölberippe des westlichen Kreuzgangflügels 1468 aufgemalt ist, zwei Daten, welche die Bauzeit des Klosters überliefern nach dem Niederbrennen durch einen Würzburger Haufen 1460.

Das Obergeschoss des Westflügels bewohnte einst der Propst, der Klostervorstand, das Erdgeschoss barg die Küche, die mit vier Kreuzgratgewölben ausgestattet ist, und Vorratsräume. Der repräsentative Nordflügel besaß einst im Obergeschoss die Mönchszellen; denn nach der Raudnitzer Reform waren sie zum Zweck eifrigeren Studiums von einem gemeinsamen Dormitorium (Schlafraum) dispensiert. Die beiden Giebelwände sind hier wie üblich mit großen Mittelfenstern als Lichtspender ausgestattet, sonst sieht man eigentlich nur noch im Erdgeschoss die originalen zweiteilen Rechteckfenster. Das Refektorium (Speisesaal) nahm einst die ganze Nordwestecke des Erdgeschosses ein, dessen mächtiger Unterzugsbalken, der auf hölzernem Stützpfeiler ruht, den Raum in zwei Schiffe teilt. Am Pfeilerkapitell sind in Kerbschnitt-Technik eine männliche Figur und Maßwerk eingeschnitten. An der östlichen Giebelspitze sitzt eine erst jüngst ziemlich erneuerte Dämonenmaske. Der gesamte Nordtrakt ist unterkellert, wobei man die Gewölbe von der Klosterstraße aus ebenerdig betreten kann.

Der Ostflügel ist mit dem Kloster nur durch den Kreuzgang verbunden. Seine Dachanlage mit einem nach Norden weisenden Fachwerkgiebel setzt sich deutlich von den übrigen Klosterbauten ab. Das Erdgeschoss birgt den fünfjochigen, kreuzrippengewölbten Kapitelsaal, den Versammlungssaal der Chorherren, heute evangelischer Gemeindesaal, während das innen durch Fachwerk unterteilte Obergeschoss vielleicht einst die Wohnungen der Gäste und der Pfründner aufwies. Zum Marktplatz hin öffnet sich der Bau durch ein profiliertes Spitzbogenportal. Die beiden Steinmetzzeichen darüber lassen sich in Nürnberg (Weinstadel) und Wendelstein (Kirche) nachweisen.

Über dem südlichen Kreuzgangflügel befindet sich der sogenannte Taubenhof, wo sich einst die Mönche zum gemeinsamen Zug in das Gotteshaus gesammelt haben. Die Treppenaufgänge im Nord- und Ostflügel sowie die hölzernen Türen an Ost- und Westportal gehören der Biedermeierzeit (wohl 2. Viertel des 19. Jahrhunderts) an.

Der Kreuzgang ist der in Mittelfranken am besten erhaltene. Die Rippengewölbe besitzen mitunter reliefierte Schlusssteine, nur im Südflügel zieht sich über dreieinhalb Joche ein Netzgewölbe hin. 1893 – 1895 ergänzte man z.T. das Fenstermaßwerk und die Gewölberippen. Nach Süden brach man 1803 ein großes Portal als Wageneinfahrt ein, gleichzeitig zerstörte man wohl die selten anzutreffende Brunnenkapelle des Nordflügels, an die nur noch die Mauerbossen erinnern. Aufgrund der Steinmetzzeichen, die teilweise wieder in Nürnberg anzutreffen sind, lassen sich drei Arbeitsgruppen unterscheiden, die gleichzeitig an Kloster und Kreuzgang gearbeitet haben.

An der Wand des Westflügels sind seit 1974 die Grabsteine für Dorothea von Seckendorff (geb. von Aufseß, verst. 1465) und für die Pröpste Peter Imhof und Konrad Burger angebracht, im Boden des Südflügels eine Vertiefung, wo der sagenhafte Klosterbeck bestattet sein soll, und an der Wand seit 1954 die Kriegergedenkstätte. 

Martin-Luther-Platz

Im Süden, Westen und Osten neben der Stadtkirche lag der bis ins 17. Jh. genutzte Friedhof. Noch heute liegen unter dem Pflaster die Gebeine. „Kercherhuf“ wird er manchmal noch von alten Langenzennern genannt. Ab 1608 wurden die Bestattungen auf dem heutigen Friedhof vor dem Oberen Tor vorgenommen. Heute kommen durch den großen Torbogen der Stadtkirche nach der vollzogenen Trauung die Brautpaare und werden von ihren Gästen empfangen. Unter anderem wird der Platz auch noch für Märkte und Theateraufführungen genutzt.

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Der Siebener-Platz

Am Siebener Platz wird die Kennzeichnung von Grenzverläufen von einst und jetzt dargestellt. Die aufgestellten Grenzsteine zeugen nicht nur von alten Grenzen, sondern auch von Abgrenzungen alter Rechte, z.B. der Hohen Gerichtsbarkeit oder der Hohen Jagd. Er liegt zwischen Langenzenn und Horbach an einem historischen Hauptverbindungsweg, auf dem König Otto I., der spätere Kaiser des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“, im Jahr 954 nach dem Reichstag von seinem Königshof „Zenna“ nach Roßtal zog.

"Alte Steine erzählen"

Der Siebenerplatz ist zwischen Langenzenn und Horbach an einer historischen Hauptverbindungsstraße in Richtung Cadolzburg und Roßtal gelegen. Schon König Otto der Große, der spätere Kaiser des „Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation“, zog im Jahr 954 von seinem Königshof „Cenna“ auf dieser Straße nach Roßtal („Horsatal“). Am Siebenerplatz wird die Kennzeichnung von Grenzverläufen einst und jetzt dargestellt. Die aufgestellten Grenzsteine zeugen nicht nur von alten Grenzen sondern auch von Abgrenzungen alter Rechte, z.B. der Hohen Gerichtsbarkeit (Fraischstein) oder der Hohen Jagd (Jagdstein). Zu sehen sind auch die Steine eines alten Triebweges sowie verschiedene übergeordnete Vermessungspunkte. Alle Grenzsteine stammen aus Langenzenn oder der näheren Umgebung. Zwei Grenzsteine, die auf dem Gelände des Siebenerplatzes bereits vorhanden waren, bilden die südliche Grenze des ehemaligen Vogteiamts Langenzenn. Durch die Flurneuordnung wurde 1998 die Fläche zur Gestaltung des Siebenerplatzes bereitgestellt. Die bereits mit einer Hecke bewachsene Fläche, die in der Flurneuordnung noch um eine Benjeshecke und eine Streuobstwiese erweitert wurde, bot sich sowohl als Standort von alten Grenzsteinen als auch zur Darstellung von alten Grenzmarkierungen, wie z.B. Raine und Steinaufschüttungen, an. Ergänzt wird die Anlage um zahlreiche auf Grenzrainen und in Hecken vorkommende Pflanzen und Heilkräuter.

Der Lindenturm

Der Lindenturm wurde auf dem Rest der Grundmauer des wahrscheinlich ehemaligen Ansitzes der "Sekkendorf" wieder errichtet. In diesem Turm ist die Einrichtung eines Türmers untergebracht.

Eine Wohnküche als Wohnung des Türmers sowie einen Arbeitsraum mit Hobelbank, eine alte Drechselbank und verschiedene Geräte und Werkzeuge.

Rathaus im ehemaligen Spital

Was zunächst als Umnutzung geplant war, entwickelte sich bald zu einer aufwendigen Instandsetzung, da während der Arbeiten immer mehr Schäden an der Bausubstanz deutlich wurden. Zunächst begann man mit der Entfernung der Einbauten der 1980er Jahre. Da die Brandschutzauflagen bei einer Krankenhausnutzung sehr streng sind, hatte man die gesamte Holzkonstruktion mit Trockenbau-Brandschutzplatten verkleidet. Überraschenderweise fand sich dahinter deutlich mehr Originalsubstanz als erwartet. Das Fachwerk wurde freigelegt und konnte sichtbar belassen werden.

Die Spitalstiftung

Spitäler waren ihrer Bestimmung nach Armen- und Krankenhäuser, konnten aber wie auch in Langenzenn, die Funktion von Herbergen und Almosenvergabe mit übernehmen. Der Begriff Krankenhaus, wie wir ihn heute definieren, wäre demnach zu eng gefasst. Seit dem Mittelalter gab es in den meisten Städten Spitalgründungen, meist als Stiftungen wohlhabender Bürger und Adliger.  

Unsere Spitalstiftung fällt in das Jahr 1382. In einer zweiten Urkunde von 1384 regelt der Nürnberger Burggraf Friedrich I. Aufgaben und Pflichten des Langenzenner Spitals. Das ursprüngliche Spitalgebäude fällt dem großen Stadtbrand von 1533 zum Opfer und wird 1536 durch ein neues ersetzt. Dieser Südbau steht bis heute an der Friedrich-Ebert-Straße. Ein weiteres Spitalgebäude grenzte im Norden an die Stadtmauer und wurde 1670/71 wegen Baufälligkeit erneuert. 1714-1716 wurde dieses hintere Spitalhaus um 60 Schuh = ca. 17 m, entlang der heutigen Sanktus-Tor-Straße nach Süden erweitert. Dendrochronologische Untersuchungen datieren den mittleren Westtrakt entlang der Sanktus-Tor-Straße ins Jahr 1762. Der nördliche marode Teil dieses Westflügels wurde wiederum 1890 mit dem dortigen Stadttor (Sanktus-Tor) abgerissen und neu aufgebaut. 

Von 1987 bis 1992 wurden verbliebene Baulücken geschlossen und der Gesamtbau als Krankenhaus modernisiert. Als dieses 2007 schließen musste, entschied man sich seitens der Stadt, hier die Stadtverwaltung, die Stadtwerke, ein Bürgerbüro und Veranstaltungsräume unterzubringen.

Nichtsdestotrotz war eine Vielzahl verschiedenster Maßnahmen notwendig, um die Schäden zu beheben, den Bestand zu sichern und um die Räumlichkeiten modernen Nutzungsanforderungen anzupassen. Dabei ging man absolut denkmalschonend vor. Eingriffe konnten auf ein Minimum reduziert werden. Lediglich stark geschädigte bzw. zerstörte Elemente wurden ausgetauscht. Die Dach- und Fachwerkkonstruktion wurde, soweit möglich, erhalten.  

Kontaktdaten

Kontakt

  • Stadt Langenzenn
  • Friedrich-Ebert-Straße 7
  • 90579 Langenzenn

Öffnungszeiten

  • Montag bis Freitag: 08:00 Uhr bis 12:00 Uhr
  • Montag: 14:00 Uhr bis 16:00 Uhr
  • Dienstag: 14:00 Uhr bis 18:00 Uhr
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