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Die Friedhofskapelle Zum Heiligen Kreuz
(...) Bereits 1953 gingen erste Spenden für die Friedhofskapelle ein. Zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges errichteten sie dann die Baumeister K. Popp und Friedrich Schadmann ganz aus freiwilligen Gaben. Die Anlage folgt im wesentlichen dem Vorbild spätmittelalterlicher Karner, aber auch der 1609 erbauten Cadolzburger Friedhofskapelle als einfacher Rechteckbau mit fünfseitigem Chorschluß, Strebepfeilern und Rundbogenfenstern. Die Sandsteinquader weisen zum Teil zwei und mehr Zangenllöcher auf, was man sich damit erklärt, dass sie schon einmal am ehemaligen burggräflichen Jagdschloss bei Lohe versetzt waren. Innen durchzieht - auf zwei schlanken Stützen ruhend - ein profilierter Unterzugbalken den Raum der ganzen Länge nach, darüber liegt eine flache Spunddecke. An der Nord- und Westseite verläuft eine Empore auf teilweise kandelaberartigen und gebündelt gedrehten Holzpfeilern. Zwei Nordträger besitzen Initialen und die Jahreszahl 1621. Die Brüstungsfelder füllen sechzehn in Öl auf Holz gemalte Halbfigurendarstellungen von Christus, den Evangelisten und Aposteln.
(Auszug aus dem Heimatbuch von Langenzenn, Verfasser Dr. Michael Kroner)
Den größten Schatz der Kapelle bildet ein Flügelaltar, den man wie die meisten Altäre der Stadtkirche anlässlich der Renovierung von 1908 im Schrein mit den neuen Assistenzfiguren Maria und Johannes sowie dem oben anschließenden Gesprenge aus Maßwerk und Fialen versehen hat. Schrein, Kruzifixus, Flügel- und Predallegemälde stammen dagegen aus der Zeit um 1440/50. Einen weiteren besonderen Schatz bilden die Epitaphien (Erinnerungsmäler), wie man sie sonst im ganzen Landkreis nicht mehr antrifft. Mit dem Altar verleihen sie der Kapelle im ganzen Regierungsbezirk eine herausragende Stellung. (...)
(Auszug aus dem Heimatbuch von Langenzenn, Verfasser Dr. Michael Kroner)